Der Dalmatiner

    
 "Kinder, die Hunde haben, sind anderen in vielem überlegen.
Sie sind offener, kontaktfreudiger, beliebter, und werden von Gleichaltrigen
öfter als Vertrauensperson und als Klassensprecher gewählt.
Sie werden durch den Umgang mit dem Tier in ihrem Wesen positiv
geprägt und lernen früh, Verantwortung zu tragen.
Sie können anderer Leute Mimik besser deuten..."

(Aus einer Untersuchung Prof. Dr. Gutmanns, Universität Wien)

Warum gerade Dalmatiner?

...anderer Leute Mimik besser deuten! Gilt das nur für Kinder?
Auch Erwachsene profitieren ein Leben lang von dieser Gabe. Wer könnte
sie spielerischer vermitteln als ein Dalmatiner mit seinem ausdrucksvollen Gesicht?
Ob dunklerer Typ mit kräftigem "Make-up" oder appetitlich weiß mit sparsamer Maske,
schwarz- oder braungetüpfelt . . . das ist Geschmackssache.

Die Herkunft des Dalmatiners ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Jugoslawien reklamiert die Rasse für sich - andererseits ist sie aus uralten kynologischen
Aufzeichnungen auch als "Bengalische Bracke" oder "Tigerhund" bekannt.
Wappenschilder altenglischer Familien um 1500 zeigen bereits typische Dalmatiner,
die als elegante Reiter- und Kutschenbegleithunde gehalten wurden.
Im Umgang mit Pferden sind sie auch heute noch, ohne
darauf dressiert zu sein, äußerst geschickt.
 

Luxusgeschöpf oder robuster Familienhund?

Das auffallende, elegante Äußere des Dalmatiners wird oft fälschlich
mit "Luxus" in Verbindung gebracht. Tatsächlich aber handelt es sich um
einen widerstandsfähigen, kräftigen, lauffreudigen, überaus liebenswürdigen
Gesellen, der Sauberkeit über alles schätzt, aufmerksam, gelehrig und
wachsam ist, eine besonders feine Nase hat - und nicht kläfft!
Ein Familienhund par excellence, der auch ohne Garten gehalten werden kann,
wenn ihm genügend Bewegung auf Spaziergängen oder neben dem Fahrrad geboten wird
- was ja auch den Besitzern recht gut tut.
 

Was braucht ein Dalmatiner?

Zum Wachhund, der im Freien nächtigt, taugt er nicht.
Auch eine Hundehütte freut ihn nicht. Der Dalmatiner ist am glücklichsten
in nächster Nähe "seiner" Menschen.
Eine Matratze an einem zugfreien Platz im Haus (kein Stein- oder Betonboden,
nicht neben der Heizung), ein geräumiger Hundekorb mit Decke
oder ein alter, niedriger Sessel, in dem man rundum geborgen ist und
trotzdem gut beobachten kann, sind bevorzugte Ruheplätze.
(Warnung an penible Schläfer: Hund einmal im Bett - immer im Bett!)

Vom ersten Lebensjahr abgesehen, in dem alle Hunde für ihre Entwicklung
relativ viel und hochwertiges Futter brauchen, ist auch der Dalmatiner bescheiden:
Wird er von klein auf an rohes Fleisch vom Rind (Kuttelfleck, Kopffleisch, Herz)
vermischt mit Hundeflocken, evtl. Reis, geriebene Karotten oder
anderes Gemüse (keine Hülsenfrüchte, keine Zitrusfrüchte,
keine Röhren- und Kotelettknochen, keine Süßigkeiten) gewöhnt,
muß er nicht extra "bekocht" werden.
Die Mengen richten sich nach Konstitution und Körpergewicht.
Der Dalmatiner soll muskolös und kräftig sein und nicht etwa dem
Windhund ähneln. Bildet sich Rippenspeck, wird man Futter sparen.
Zur  Gebißpflege gibt man Hundestangerl. Frisches Wasser im Napf soll stets bereitstehen.
 

Ein "pflegeleichter" Hund

Schuranstalten verdienen am Dalmatiner nichts.
Er wird weder kupiert, noch getrimmt, noch geschoren, noch shampooniert!
Mit einer speziellen Gumminoppenbürste wird er fallweise
zuerst gegen den Strich, danach in Fellrichtung gebürstet.
Das ist alles.
Auf ein Reinigungsbad wird im ersten Lebensjahr völlig verzichtet,
auch später wird es kaum je nötig sein. Regennasses Fell frottiert man gründlich ab.
Macht es dem Hund Spaß, in sauberem Gewässer zu schwimmen,
- es gibt Meister in diesem Fach -
dann soll er sich nachher im warmen Sonnenschein trockenputzen können.
Dalmatiner haaren wie alle Tiere.
Sollte jemand partout vernarrt sein in dunkle Pullover, heikle Teppiche
und samtene Polstermöbel - wozu gibt es lebensgroße Dalmatiner aus Keramik?
Einfach nur zum Abstauben . . .
 

Rüde oder Hündin?

Etwas zu Unrecht werden mitunter bei der Welpenauswahl Rüden bevorzugt.
Man will sich die "Scherereien" mit einer Hündin ersparen.
Nun, eine Hündin ist zweimal im Jahr "läufig",
ein Rüde das ganze Jahr über, meinen erfahrene Hundehalter.
Kastrieren schafft bei beiden Abhilfe.

Der Dalmatinerrüde ist etwa 5 cm größer als die Hündin. Das macht an Kraft
eine Menge aus, wenn das Frauerl daneben von zierlicher Gestalt
und der Hund ein "Damenfreund" ist.

"Eine Hündin trägt Freud und Leid mit Dir"
versichert eine Hundekennerin über Gemütsunterschiede,
"ein Rüde legt Dir sein Herz zu Füßen!"
 

Gut erzogen heißt beliebt sein

Ausgeglichene Menschen haben ruhige Hunde,
schrille Typen formen auch ihre Hunde nach eigenem Temperament,
sagen erfahrene Psychologen.
Wer mit seinem Hund nicht in die Hundeschule geht,
sollte ihn wenigstens einfachen Gehorsam lehren.
"Sitz", "Steh", "Platz" und "Hier" sind notwendig,
sollen Hund und Herrn nicht dauernd in Gefahr sein
oder sich in der Umgebung unbeliebt machen.
Wer sich nicht eine "Zugmaschine" heranziehen will,
muß "Bei-Fuß-Gehen" fleißig üben.
Reichlich Lob, wenn eine Übung gelingt,
Konsequenz, wenn's nicht gleich klappt!
Eine feste Hand - doch niemals Schläge!
 

Fragen kostet nichts

Wenn Sie mehr über Dalmatiner wissen oder sich einen anschaffen wollen,
kaufen Sie nicht spontan irgendeinen getüpfelten Hund aus einer Auslage,
mag er auch noch so sehr an Ihr Herz rühren!
Kaufen Sie nicht bei Händlern oder Massenzüchtern.
Wer mehr als 2 Würfe im Jahr hat
oder mehr als 2 Rassen züchtet, ist mit Vorsicht zu geniesen.
Sehen Sie sich bei einem verantwortungsbewußten Züchter um,
damit Sie Ihren Entschluß nicht bereuen müssen.
Ein guter Züchter wird Ihnen gern auch später noch
bei Problemen mit Ihrem Hund helfen.

Der Verband für das Deutsche Hundewesen e. V. berät Sie kostenlos
in allen Hundefragen
und hilft bei der Suche nach guten Züchtern.


Pongo, Cookie und Sindy Anfang 1998

 Obiger Text ist in leicht geänderter Form einem Informationsfaltblatt des Deutschen Dalmatiner-Clubs von 1920 e.V.entnommen.
 

Dalmatiner in Not
 



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