Der Dalmatiner
- ein reiner Jagdhund? -

  Manche Menschen behaupten, der Dalmatiner sei ein Jagdhund und käme deshalb mit anderen Tieren wegen seines Jagdtriebes nicht aus. Natürlich ist das Unsinn. Der Dalmatiner war vor über 200 Jahren ein Jagdhund und wurde dann Kutschenbegleithund, weil es für die Jagd viel bessere Rassen gab. Noch immer gibt es wenige Dalmatinerfreunde, die ihre Hunde jagdlich führen, aber es gibt noch viel mehr Dalmatiner, die mit Tieren aller Art zusammen leben. Aica vom Rothalring zum Beispiel lebt auf einem Hof mit Enten, Hühnern, Puten, Ziegen und Katzen. Hier ein Bild von ihr mit einem ihrer Freunde:

Das sieht wohl kaum nach einem gefährlichen Überfall aus. Dalmatiner sind sehr lernfähig. Man kann sie in jede Richtung beeinflussen. So gibt es unter Dalmatinern  Rettungshunde, Jagdhunde, Sporthunde (Agility, Vierkampf, ...) und sogar Schutzhunde. Sie sind keine Spezialisten, aber allem aufgeschlossen. Natürlich gibt es auch beim Dalmatiner Hunde, die bestimmte Vorlieben haben. Trotzdem behaupte ich, daß wildernde Dalmatiner entweder gar nicht erzogen sind und aus Langeweile handeln oder sogar durch Herrchen in ihrem Tun bestätigt werden: " Das ist halt ein Jagdhund, dem kann man das nicht abgewöhnen!" UNSINN!
Seit 27 Jahren gehe ich mit meinen Hunden im Wald spazieren ohne Leine. Neben Dalmatinern hatte ich häufig noch einen Collie und einen Schäferhund dabei und nie hat einer meiner Hunde gewildert! Soll das reines Glück sein oder habe ich doch recht, daß man Einfluß auf die "Hobbies" der Hunde hat?!! Schließlich gibt es in unserem Wald Füchse, Rehe und was weiß ich noch!

Das ist übrigens meine "Bestie" Sindy mit Kaninchen "Jonnie" frei vor unserem Haus. Sindy ist nicht mit Kaninchen aufgewachsen, sondern mußte im Alter von 2 Jahren den Familienzuwachs in Form eines Kaninchens akzeptieren. Ich gebe zu, daß sie nicht begeistert war, aber nicht aus jagdlichen Gründen, sondern weil Jonnie Ihr die Show stahl. Sie war plötzlich nicht mehr unser einziges Haustier.
Ich hatte wenige Bedenken, denn unser erster Dalmatiner, "Bauz von der Tesarburg" war bereits 6 Jahre alt, als ich mir ein Kaninchen dazu nahm. Er adoptierte das Kaninchen "Hasi" sogar.

Allerdings muß man natürlich seinen Hund gut kennen, bevor man ihn mit einem Kaninchen frei durchs Grüne hoppeln läßt! Wenn ich meinen Hund dazu ermutige, nach Mäusen zu graben und ihn hinter jedem Vogel herhetze, brauche ich mich nicht zu wundern, daß er auch Kaninchen, Hasen und Rehe jagt. Nur sollte sich jeder Hundebesitzer immer dessen bewußt sein, daß der Jäger das Recht, ja sogar die Pflicht hat, wildernde Hunde abzuschießen. Das gilt auch für Wild, daß scheinbar weniger wert ist als der Rassehund. Auch Kaninchen jagen kann somit für den Hund tödlich ausgehen! Selbst wenn der Hund kein Tier reißen würde, stört er doch dessen Lebensablauf, die Aufzucht der Jungen und schwächt seine Kraftreserven für den Winter. Deshalb rufen Sie Ihren Hund bitte immer zurück, wenn er Wildtiere jagt. Die Entschuldigung, daß er ohnehin nichts erwischen würde, ist wirklich billig!



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