Vorwort
Das hier ist nur meine persönliche Erfahrung,
meine Meinung. Das soll keine Fütterungsempfehlung darstellen.
Jeder muß sich selbst mit dem Thema Hundefutter auseinandersetzen
und das beste für ihn UND seinen Hund heraussuchen. Bis eine
Futterumstellung positive Wirkung zeigt, muß man das Futter 6
Wochen gefüttert haben. Sollten Sie also einen Hund mit
Allergieproblemen oder ähnlichem haben, nützt es nichts, jede
Woche anderes Futter zu probieren. Auch Leckerlies können Ursache
von Allergien sein und müssen mit einbezogen werden. Dalmatiner
wegen der Angst vor Harnsteinen ohne Diagnose vorbeugend fleischarm zu
füttern, macht keinen Sinn und fördert die Gefahr von
Struvitsteinen. Sollten Sie also wegen gesundheitlicher Probleme einen
Futterwechsel anstreben, fragen Sie einen Tierarzt mit Fachrichtung Ernährung und
NICHT Ihren Züchter! Sollte Ihr Hund gesund sein, füttern Sie
ihn wie jeden anderen Hund auch, um ihn nicht durch falsche Diät
krank zu machen. Der Haustierarzt und der Züchter können sehr
gut in Sachen Ernährung informiert sein, können aber auch nur
persönliche Meinung und Ängste widerspiegeln. Deshalb sollte
man bei Problemen immer zum Fachmann gehen. Informationen von
Hundehaltern, Züchtern, Internet etc. helfen einen Überblick
zu bekommen, können aber einen Fachtierarzt
nicht ersetzen.
Ernährung ist ein Thema für sich. Freunde von Trockenfutter
streiten mit Dosenfutteranhängern, die sich mit BARF (Biologisch
Artgerechtes Rohes Füttern) nicht anfreunden können, die
wiederum die belächeln, die ihren Hund bekochen. Viele
lästern darüber, wenn Hunde Essensreste bekommen und so
weiter. Jede Fütterung hat Vor- und Nachteile und je nach Hund ist
das eine besser und das andere schlechter. Frisches Wasser in einer
sauberen Schüssel muß der Hund ständig zur
Verfügung haben. Täglich erneuern, denn auch Wasser fault!
Früher schrieb man mit Hinweis auf den Wolf vor, der Hund solle
nur einmal am Tag gefüttert werden und möglichst einmal die
Woche fasten. Zwischenzeitlich hat sich das als Irrglaube
herausgestellt, denn ein hungriger Wolf frißt auch Mäuse,
Aas, Beeren und Gras und bekommt so über den Tag verteilt immer
mal wieder etwas in den Bauch. Deshalb wird heute empfohlen, Das Futter
verteilt auf 2-3 mal am Tag zu füttern, um das Risiko der
Magenumdrehung durch einen zu vollen Bauch zu minimieren. Ebenso wird
das Problem mit übersäuertem Magen damit gesenkt. Fastentage
gibt es zum Glück nicht mehr.
Essensreste
Es schadet nicht, wenn ein Hund mal Essensreste bekommt,
solange auch das ausgewogen gefüttert wird und es nicht zu scharf
gewürzt ist. Allerdings sollte man einen Hund nicht nur von Resten
ernähren. Abfall sollte er auf keinen Fall bekommen, also Fett vom
Fleisch, das wir nicht essen wollen oder harte Semmeln etc.! Das ist
kein Hundefutter. Also wenn Reste, dann gute und ausgewogene.
Was ich nicht mehr essen möchte, weil es verdorben ist oder zu
fett, angebrannt oder versalzen etc. ist auch nichts für den
Hund!! Essensreste können meiner Meinung nach nur ab und zu Zufutter sein,
nie Alleinfutter! Man sollte jedoch NIE vom Tisch füttern und
immer erst den Tisch abräumen, bevor der Hund in seinem Napf die
Reste bekommt. Sonst hat man das nächste Mal einen sabbernden
Bettler am Tisch sitzen und das will doch niemand.
Fertignahrung:
Fertignahrung gibt es in unterschiedlichen Kategorien.
Vollnahrung: Alles was der Hund braucht, sollte enthalten sein. Jede
einseitige Zufütterung stört das Gleichgewicht. Man kann
jedoch Fleisch UND Kohlenhydrate in ausgewogener Mischung dazu geben
bzw. unterschiedliche Vollnahrungen miteinander mischen.
Andere Nahrung: Z.B. Dosenfleisch, das mit Hundeflocken, "Mixer" oder
Kartoffeln/Nudeln/Reis gemischt werden sollte.
Anderes Beispiel: Hundeflocken/Puffreis (nur Kohlenhydrate, kein
Fleisch), die man mit Fleisch mischen sollte.
Von reinem Dosenfutter halte
ich persönlich nichts. Meine Hunde bekommen darauf Durchfall. Eine
Möglichkeit ist es, wenn man Dosenfutter mischt. Dabei ist darauf
zu achten, daß man Vollnahrung nur mit Vollnahrung mischen darf
und reines Dosenfleisch mit entsprechendem Mixer bzw.
Kartoffeln/Reis/Nudeln. Denn die Zusammensetzung von Fleisch und
Kohlohlenhydraten sollte stimmen und darf nicht durch falsches Mixen
gestört werden. Aber auch hier gilt, wenn man mal ein paar Nudeln unters
Futter mischt, schadet es nicht. Nur auf Dauer darf nicht einseitig
ernährt werden.
Trockenfutter sollte nur bei
den Hunden trocken gegeben werden, die schlechte Fresser sind. Wenn der
Hund den ganzen Tag Zugang zum Futter hat und immer nur ein paar
Brocken nimmt, ist das völlig in Ordnung. Frisches Wasser ist
für Trockenfutterhunde noch wichtiger, da das Trockenfutter dem
Körper Flüssigkeit entzieht, selbst wenn das Futter
eingeweicht wurde! Hunde, die das gegebene Futter sofort verschlingen,
sollten Trockenfutter vor dem Füttern eingeweicht bekommen. Je
nach Sorte kann das schon 10 -30 Minuten dauern. Mein Rüde Burli
pupst wie ein Weltmeister, wenn das Futter nicht lange genug
eingeweicht war. Manchmal bekommt er dann sogar Durchfall. Er hat einen
empfindlichen Magen, deshalb reagiert er extrem, aber für mich
zeigt das, daß auch ein Hund mit stabilem Magen mit nicht
eingeweichtem Futter kämpfen müssen sollte.
Was auch immer man füttert, man sollte darauf achten, daß es
dem Hund dabei gut geht. Fertignahrung verursacht IMMER mehr Kot als
frisches oder gekochtes Futter. Ich habe da beim Futterwechsel den
besten Vergleich gehabt. Mit dem neuen Futter wird mehr Kot abgesetzt
(Volumen!), aber dafür quält sich der Hund nicht mehr so.
Beim alten Trockenfutter war das Volumen geringer, der Kot scheinbar
weniger, aber so trocken, daß der Hund sich vor Verstopfung fast
quälte. Ich nehme an, die Trockenmasse wäre die gleiche.
(Teste das aber nicht! Iiiiiih!!)
Wenn ein Hund viel pupst, zu Magenproblemen, Durchfall oder Verstopfung
neigt, Fellprobleme hat, sollte man immer auch überlegen, ob das
Futter das richtige für ihn ist. Denn was für einen Hund
ideal ist, kann beim anderen nichts taugen. (Z.B. wegen Harnsäureproblem oder
Struvitsteinproblem oder Allergie,...)
Jeder Hund ist anders.
Augen auf
beim Futterkauf
Trockenfutter und Hundekuchen sollte man nicht in Supermärkten und
Drogerien kaufen, wenn sie direkt neben den Waschmittelregalen stehen.
Einfach die Nase benützen! Wenn wir das Waschmittel/Duftkerzen
etc. riechen, dann ist es für Hunde sicher nichts. Der Geruch ist
für Hunde unangenehm und auch sicher nicht gesund. Viele
Hersteller von Hundekuchen schreiben sogar extra auf die Verpackung,
daß man sie nicht in der Nähe von stark riechenden Dingen
wie Waschmittel lagern soll.
"Bitte kühl,
luftig und trocken aufbewahren.
Nicht in der
Nähe von Seifen und anderen
scharf riechenden Sachen lagern."
Weshalb das die Geschäfte trotzdem immer wieder tun, ist mir
ein Rätsel. Da hilft nur der Wille des Kunden, indem er dort nicht
kauft und sich darüber beschwert.
Frische
Nahrungsmittel:
Ob gekocht oder roh verfüttert es gibt viele, die darauf
schwören, daß es besonders bei gesundheitlich angeschlagenen
Hunden deutliche Verbesserung bringt. Ob Allergiehund, Harnsteine,
Zahnstein oder Gelenkprobleme. Vieles läßt sich mit
entsprechender Ernährung verbessern. Von der Lebensqualität
des Hundes, wenn er "echtes" Essen bekommt ganz zu schweigen.
Allerdings muß man auf die richtige Zusammensetzung achten, denn
ein Hund ist KEIN reiner Fleischfresser.
Das war 15 Jahre lang mein
Favorit, denn Sindy bekam bis auf Leckerlies und kostenlose
Futterproben nur gekochtes. Sie bekam Rindfleisch mit Reis und
Suppengemüse. Jeden Tag das selbe Futter, das sie mit Freude
fraß. Sie fing mit 11 Jahren Agility an und war besonders im
Bezug auf die Gelenke und Zähne ein gesunder Hund. Sie wurde 15
Jahre alt.
Allerdings kommt es bei der Ernährung immer darauf an,
daß man hochwertige Zutaten verwendet. Mein Versuch mit meinen
neuen Hunden das gleiche zu füttern scheiterte vermutlich daran,
daß ich zu minderwertiges Fleisch verwendet hatte. Kein
schlechtes, nur nicht so hochwertig! Statt der Mischung "Kopffleisch,
Magerfleisch" nahmen wir "Schlund, Gurgel, Kopffleisch", da der alte
Anbieter und damit die alte Mischung nicht mehr erhältlich war.
Das Fell wurde anders und gefiel mir nicht. Möglicherweise war das
nur die Umstellung und hätte sich gegeben, aber ich war zu feige,
das länger auszutesten. Deshalb und aus Bequemlichkeit gab es
wieder Fertigfutter. *Schäm*
BARF (=Biologisch Artgerechte Rohe
Fütterung) oder auch "Bones And Raw Food" (=Knochen und Rohes
Futter) aber
auch für "Biologically Appropriate Raw Foods" (=Biologisch
Angemessenes Rohes
Futter).
Dazu kann ich nicht viel sagen, da ich es zwar prinzipiell toll
finde, aber mangels Garten nie versucht habe. Denn einen riesigen,
blutigen Knochen im Wohnzimmer mag ich mir nicht vorstellen. ;-)
Infos zu BARF gibt es unter www.barfers.de,
www.gesundehunde.com,
kritisches unter www.hundezeitung.de